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freaks-at-work
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Gegen Mittag hörten wir Schraubengeräusche. Hans stoppte den Rekorder. Ich stieg an Deck, um nachzuschauen. Von Norden her kam ein alter Fischkutter auf uns zu, etwa halb so groß wie die Golden Harvest. Vorn an Deck standen Momo, Elise und Roy. Hinter ihnen Soldaten. Hans fühlte sich sofort geheilt. Wir nahmen die Leinen entgegen und machten fest.
Die Crew wirkte ausgebrannt. Total erschöpft. Roy erklärte säuerlich, dass wir nach Santo Antonio fahren müssten. Er wollte Bedingungen stellen, dass die Krieger ihre Waffen auf dem Kutter ließen. Niemand ging darauf ein. Auch nicht auf seine Bedenken, mit einer defekten Maschine ohne Revierkarte an einer Lee-Küste entlang zu segeln. Er hatte bereits mit den Uniformierten geschimpft, doch die verstanden ihn nicht.
Das Voltmeter stand auf Zero. Jenny musste angeworfen werden, um Strom für den Start der Maschine zu bekommen. Der plötzliche Lärm war entsetzlich. Die Soldaten gingen dazwischen. Sie drohten, Jenny zu erschießen. Wir sollten die Hauptmaschine starten, doch ohne Strom funktionierte das nicht. Roy wurde fast irre. Er fluchte:
»Stupid idiots!«
Die Crew redete mit Engelszungen auf die Uniformierten ein. Mit Händen und Füßen. Die Soldaten brüllten und zeigten ihre Kalaschnikows. Von dem Fischerboot kam schließlich ein alter Portugiese auf die Golden Harvest, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Das war wohl der Skipper. Wir standen in der master’s cabin um den großen Kartentisch, unter dem tobenden Generator. Roy lehnte die Verantwortung ab, der Offizier reagierte gereizt. Es ging um die Revierkarte. Ohne Karte wollte Roy nicht losfahren. Er hatte an der Nordspitze der Insel die Klippen gesehen und Stromschnellen voller Strudel. Der Portugiese wusste eine Lösung. Er zeichnete locker aus dem Handgelenk die Küstenlinie der Insel auf ein Blatt Papier und strahlte:
»Bom!«
Roy schüttelte fluchend den Kopf. Das sei keine Karte. Das sei Nonsens. Mit so etwas könne er keine Verantwortung übernehmen:
»I do not take any responsibility!«
Die Atmosphäre war aufgeladen. Jedes Wort führte zu Streit. Die Uniformierten erwarteten, dass alles sofort funktionierte. Nach einem kurzen Wutanfall des Offiziers zwangen sie uns mit vorgehaltenen Waffen, die Maschine zu starten. Es klappte gleich beim ersten Versuch. Kati spuckte Rauch und rosa Wassernebel. Wir lichteten den Anker. Das Großsegel wurde ausgerichtet. Roy stand am Ruder. Halbe Kraft voraus.
Auf dem Fischerboot, das neben uns her fuhr, befanden sich nur noch zwei Personen. Ein Soldat, der das Schiff steuerte, und dieser Blaumann von der FDJ. Professör. Die übrigen Soldaten blieben auf der Golden Harvest. Ebenso der Offizier und der alte Portugiesen mit den vielen Lachfalten im wettergegerbten Gesicht. Der konnte kein Englisch, nahm aber mit einer höflichen Verbeugung unseren Kaffee an. Er sagte ein Zauberwort:
»Obrigado!«
Die Crew wirkte ausgebrannt. Total erschöpft. Roy erklärte säuerlich, dass wir nach Santo Antonio fahren müssten. Er wollte Bedingungen stellen, dass die Krieger ihre Waffen auf dem Kutter ließen. Niemand ging darauf ein. Auch nicht auf seine Bedenken, mit einer defekten Maschine ohne Revierkarte an einer Lee-Küste entlang zu segeln. Er hatte bereits mit den Uniformierten geschimpft, doch die verstanden ihn nicht.
Das Voltmeter stand auf Zero. Jenny musste angeworfen werden, um Strom für den Start der Maschine zu bekommen. Der plötzliche Lärm war entsetzlich. Die Soldaten gingen dazwischen. Sie drohten, Jenny zu erschießen. Wir sollten die Hauptmaschine starten, doch ohne Strom funktionierte das nicht. Roy wurde fast irre. Er fluchte:
»Stupid idiots!«
Die Crew redete mit Engelszungen auf die Uniformierten ein. Mit Händen und Füßen. Die Soldaten brüllten und zeigten ihre Kalaschnikows. Von dem Fischerboot kam schließlich ein alter Portugiese auf die Golden Harvest, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Das war wohl der Skipper. Wir standen in der master’s cabin um den großen Kartentisch, unter dem tobenden Generator. Roy lehnte die Verantwortung ab, der Offizier reagierte gereizt. Es ging um die Revierkarte. Ohne Karte wollte Roy nicht losfahren. Er hatte an der Nordspitze der Insel die Klippen gesehen und Stromschnellen voller Strudel. Der Portugiese wusste eine Lösung. Er zeichnete locker aus dem Handgelenk die Küstenlinie der Insel auf ein Blatt Papier und strahlte:
»Bom!«
Roy schüttelte fluchend den Kopf. Das sei keine Karte. Das sei Nonsens. Mit so etwas könne er keine Verantwortung übernehmen:
»I do not take any responsibility!«
Die Atmosphäre war aufgeladen. Jedes Wort führte zu Streit. Die Uniformierten erwarteten, dass alles sofort funktionierte. Nach einem kurzen Wutanfall des Offiziers zwangen sie uns mit vorgehaltenen Waffen, die Maschine zu starten. Es klappte gleich beim ersten Versuch. Kati spuckte Rauch und rosa Wassernebel. Wir lichteten den Anker. Das Großsegel wurde ausgerichtet. Roy stand am Ruder. Halbe Kraft voraus.
Auf dem Fischerboot, das neben uns her fuhr, befanden sich nur noch zwei Personen. Ein Soldat, der das Schiff steuerte, und dieser Blaumann von der FDJ. Professör. Die übrigen Soldaten blieben auf der Golden Harvest. Ebenso der Offizier und der alte Portugiesen mit den vielen Lachfalten im wettergegerbten Gesicht. Der konnte kein Englisch, nahm aber mit einer höflichen Verbeugung unseren Kaffee an. Er sagte ein Zauberwort:
»Obrigado!«