Principe Teil 3
Momo und Elise waren damit einverstanden, die Uniformierten erst mal zu ignorieren und in aller Ruhe supper zu machen, um unser Desinteresse zu bekunden. Es gab Katzenfutter mit Bohnen und Reis, wie an einem Feiertag. Wir kochten mit Liebe, deckten den Tisch. Da mochten sie stampfen und brüllen.

Immer mehr Soldaten kamen polternd die Treppe herunter und gingen vor dem Mordillo-Poster in Stellung. Wir kümmerten uns nicht darum. Auch Morishda ließ sich nicht irritieren. Er kniete mitten im Gewühl auf seiner Matte, direkt vor dem Offizier. Die Krieger brüllten und schlugen unrhythmisch mit ihren Gewehrkolben auf den Boden. Mori antwortete mit seiner Trommel. Der Befehlshaber beugte sich schließlich fluchend zu ihm herab. Er holte weit aus. Auf einmal war Ruhe. Morishda packte seine Sachen. Gewalt sei nicht gut:
»Violence no good!«

Unser Widerstand machte die Kämpfer hysterisch. Sie trommelten weiter mit den Gewehren. Der Offizier lief fluchend vor dem Mordillo-Poster auf und ab. Dann blieb er plötzlich stehen, um Hans den Stuhl unterm Arsch wegzutreten. Der Stuhl flog krachend ins Topfregal unter der Spüle.

Hans lag der Länge nach auf dem Boden. Er stöhnte. Es ging los. Sie fielen über uns her. Keiner wurde verschont. Sie wussten, wie man sich Hippies gefügig machte und schnappten Hans. Der blieb einfach liegen, gab weder Tritten noch Schlägen nach, klagte nicht mal, als sie ihn an den Haaren die Treppe hoch zogen, um ihn an Deck zu werfen, wie ein Stück Holz. Als nächstes kam Roy an die Reihe. Kris wurde am Bart gerissen. Ich folgte fluchend. Es war schmerzhaft. Mori hatte wegen seiner Glatze hauptsächlich unter Tritten zu leiden.

Schließlich lagen wir alle an Deck. Die Soldaten traten weiter mit Gebrüll auf uns ein und bearbeiteten mit den Gewehrkolben die Planken. Wir waren direkt in der Hölle gelandet. An den Masten wurden Taschenlampen befestigt, um das Chaos auszuleuchten. Mehrere Einbäume dümpelten längsseits. Hans krümmte sich stöhnend neben dem Niedergang. Ich konnte ihm nicht helfen. Für den Notfall hatten wir so oder so keine Medizin an Bord. Nicht einmal Jod oder Heftpflaster.